Die Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht

Bei der von Liebscher & Bracht-Therapeuten angewandten manualtherapeutischen Technik, der Osteopressur, werden nach Roland Liebscher-Bracht gezielt  Alarmschmerz-Rezeptoren in der Knochenhaut gedrückt. Dadurch können Schmerz verarbeitende Prozesse im Gehirn angesteuert und neu reguliert werden, sodass sich die muskulär-faszialen Spannungen und Schmerzwahrnehmung ändern können. 

Das Erklärungsmodell nach Liebscher & Bracht geht davon aus, dass viele Schmerzen nicht durch den Verschleiß der Struktur an sich entstehen (z.B. Arthrose oder Bandscheibenschäden), sondern durch die vom Gehirn registrierten überhöhten muskulär-faszialen Spannungen, die wiederum auf minimalistische und einseitige Bewegungsmuster aufgrund unserer monotonen Alltagsbewegungen zurückgehen. Tatsächlich erklärt die moderne Schmerztherapie, dass das Gehirn einen Reiz als Schmerz einstuft, wobei die Stärke des Reizes (der an einer anderen Stelle des Körpers ausgelöst wird) von Mensch zu Mensch unterschiedlich eingestuft wird. Das Ziel ist eine veränderte Neuromodulation, also eine Umbewertung des Schmerzreizes und somit eine andere Antwort des Gehirns in Richtung Gewebe, welches während der Behandlung beruhigt werden soll.

Schon während der ersten Behandlung lässt sich feststellen, dass die vorhandenen Beschwerden gedämpft werden können, was sich wissenschaftlich auch gut belegen lässt. 95 Prozent aller Patienten, die mit der Therapie nach Liebscher & Bracht behandelt wurden, haben danach ein anderes Schmerzempfinden, so berichtet Roland Liebscher-Bracht. Dies ist physiologisch auch nachvollziehbar. Entscheidend ist, welche Reize danach gesetzt werden, da der Körper andere Bewegungsmuster nach der Behandlung besser tolerieren kann.  

Essenziell für die dauerhafte Neuregulation der Schmerzzustände ist also, dass die einseitigen Bewegungsmuster, die zu Beschwerden geführt haben, konsequent geändert werden. Ansonsten bauen sich die altbekannten Bewegungsprogramme im Gehirn bald wieder auf, sodass der „Alarmschmerz“ erneut gesendet wird.

Da der moderne Alltag vieler Menschen jedoch einseitige Bewegungsmuster fördert und eine konsequente Änderung dieser Routinen selten zulässt, werden spezielle Übungen für zu Hause erlernt, die den muskulär-faszialen Verkürzungen (oder einfach eine erhöhte Ruhespannung im Gewebe) gezielt entgegenwirken.

Diese sogenannten Engpassdehnungen sind neben Kräftigungsübungen und dem Erlernen funktioneller Bewegungsabläufe ohne Angst vor Schmerz Bestandteil meiner Behandlungen und meiner Kurse. Um dauerhafte Effekte zu ermöglichen, ist eine regelmäßige Anwendung der gemeinsam ausgearbeiteten individuellen Übungen sinnvoll – parallel zur Osteopressur-Behandlung und darüber hinaus zu Hause. Ebenso wird in meinen Behandlungen das Lebenskonzept des Klienten/der Klientin berücksichtigt, da ein großer Treiber von Schmerzen stressige Lebenssituationen

Kann sich der Patient schließlich durch die Übungen selbst seinen neuen Zustand erhalten, kann eine gute Möglichkeit zum langfristigen Erhalt die Teilnahme an einer Trainingsgruppe sein, die wöchentlich, online oder vor Ort, im Rahmen eines bezuschussten Präventionskurses stattfindet.

Die Dauer und Häufigkeit der Teilnahme an diesen Gruppen ist grundsätzlich frei wählbar. Gute Ergebnisse lassen sich logischerweise am ehesten mit einer dauerhaften Teilnahme erreichen. Hier helfen die Krankenkassen mit, da diese die regelmäßige Teilnahme an Präventionskursen finanziell bis zu 100% unterstützt.

Aktive Mitarbeit ist insbesondere bei der Prävention von Schmerzen ein wichtiger Bestandteil des Verhaltens und einer der Schlüssel für langfristige Gesundheit.

Passive Therapiemethoden (der Patient liegt auf der Therapieliege und wird nur behandelt, anstatt selbst aktiv zu sein), können bei Muskel-Skelett-Beschwerden niemals die Effekte aktiven Trainings ersetzen! 

ACHTUNG:

Zudem möchte ich noch darauf hinweisen, dass ich nicht alle Aussagen zur Schmerzvermeidung von Roland Liebscher-Bracht teile, u.a. die Aussagen, der Mensch solle nicht auf der Seite schlafen oder Bandscheiben würden platzen. Ich möchte vielmehr den Menschen Mut machen und aufzeigen, dass ihr Körper definitiv heilen und sich verändern kann. Ich orientiere mich an wissenschaftlichen Erkenntnissen und nutze daher nicht nur eine Behandlungstechnik, sondern greife auf eine Kombination von Methoden zurück, die nachweislich eine höhere Wirksamkeit erzeugt, als es das Nutzen einer einzigen Methode erzeugen würde.