Hat Arthrose wirklich etwas mit Verschleiß und körperlicher Belastung zu tun?

Nun, im Grunde genommen: Ein ganz klares Nein! Zumindest nicht in den Anfängen der Arthrose.

Der Mensch hat sich im Lauf der Evolution seiner Umwelt angepasst und entsprechend ist unser Organismus auf Bewegung und muskuläre Aktivität, aber auch auf Regeneration angewiesen, um dauerhaft gesund zu sein.

Was geschieht nun bei Beanspruchung unseres Muskel-Skelett-Systems?

Im Normalfall findet eine Anpassung an den Belastungsreiz statt. Knochen wird durch Belastung dichter, Bindegewebe wird zugfester, Muskulatur wird kräftiger, Knorpel wird druckfester. Wir sollten unserem Körper danken, dass er robuster wird, wenn wir ihn belasten. Im Grunde ist diese Reaktion das Geheimnis sportlichen Trainings. Nicht mehr, nicht weniger. Langes sitzen (und generell zu wenig Mobilität) bewirken leider das Gegenteil. Ich trainiere und forciere dann den Abbau und Rückbau. Die nötige Belastung unserer Zellen findet durch unseren bewegungsarmen Lebensstil schlicht und ergreifend nicht ausreichend statt. Was wir aber in Hülle und Fülle in unserem Leben (zumindest im Lebensstil der Industrienationen) besitzen, ist negativer Stress. Und der hat enormen Einfluss auf unsere Zellen.

Wie kommt es also zum Verschleiß?

Eine Maschine verschleißt durch zu hohe mechanische Belastung, unser Körper wird durch mechanische Belastung jedoch robuster. Was fangen wir mit der Aussage an, dass unsere Gelenke und Sehnen verschlissen/abgenutzt wurden und wir ein Ersatzgelenk benötigen? Was ist passiert? Warum kam es zur Degeneration des Knorpels?

Die Erklärung findet sich im Zellstoffwechsel. Unser Körper benötigt Nährstoffe. Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate, Wasser, um die wichtigsten Gruppen zu nennen. Fehlen diese oder nehmen wir diese unzureichend auf, fehlen dem Körper Bausteine, um seine Zellen zu regenerieren. Zudem sollte die Ausscheidung der Stoffwechselendprodukte möglich sein. Unser Lebensstil, unsere Ernährungsweise und unser stressiger Alltag erschweren es unserem Körper, gesund alt zu werden. Die unzureichende Zellversorgung ist demnach der Grund, weshalb unter anderem Knorpelgewebe degeneriert. Ebenso nehmen die Stoffwechselerkrankungen zu und Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, chronische Entzündungen, Depressionen scheinen heute als normale Begleiterscheinung des Älterwerdens akzeptiert zu sein. Allen voran die Erkrankung „Krebs“ scheint heute ja nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sie uns ereilt.

Der Mensch in seiner ursprünglichen Lebensweise ist jedoch im Alter NICHT krank gewesen, so wie wir es heute fast ausnahmslos erleben. Er ist ohne degenerative Erkrankung alt geworden! Todesursachen waren dagegen Infektionen oder Unfälle, da eine medizinische Versorgung natürlich noch nicht existierte.

Verschleiß hat heute also nichts mit zu viel körperlicher Belastung zu tun, sondern mit einer nicht menschengerechten Lebensweise, die uns in unserer Gesellschaft jedoch als erstrebenswert angepriesen wird. Jedem Mensch steht frei, sich Gedanken darüber zu machen. Veränderungen unserer Lebensweise sind jedenfalls für jeden von uns wählbar.

Ein Blick auf unser Lebenskonzept kann helfen, mit wenigen Veränderungen eine Erholung unseres Organismus zu ermöglichen. Es ist erwiesen, dass sich Diabetes mellitus (Typ 2) beispielsweise durch eine Veränderung des Lebensstils schon nach einigen Wochen nicht mehr nachweisen lässt.

Wenn wir auf die Einflussfaktoren Ernährung, Schlaf, Bewegung, Kältereize und Atemübungen setzen, die nach dem Coaching-Konzept der „Immunsignatur“ als unsere 5 persönlichen „Doktoren“ bezeichnet werden, wird sich der Stoffwechsel und somit auch die Kraft unseres Immunsystems positiv verändern. Und dies wird einen Einfluss auf sämtliche Zellarten haben, also auch auf unsere Gelenkknorpel, Muskeln und Knochen.

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