Thema Selbstreflexion: Was ist dein „hart“ in deinem Leben?

Es ist hart, wenn du Schmerzen hast und es dir einfach nicht gut geht.

Es ist hart, wenn du dadurch nicht die Dinge tun kannst, die du machen willst.

Es ist hart, durch Schmerzmittel/Medikamente irgendwie durch den Tag zu kommen.

Es ist hart, wenn durch deine Situation Beruf oder Familienleben darunter leiden. 

Es ist hart, dadurch schlaflose Nächte zu haben.

Es ist hart, die Beziehung dadurch zu belasten.

Es ist hart, unfit und nicht gesund zu sein.

Es ist hart, durch Schmerzen zu wenig Schlaf zu bekommen. Oder, weil der Fernseher oder Social Media mich stattdessen in den Bann gezogen haben. 

Es ist hart, die Folgen von Stoffwechselkrankheiten aushalten zu müssen. Oder die Folgen der Medikamente, die aufgrund dessen eingenommen werden.  

Genauso ist es hart, wenn du morgens früh aufstehst und etwas für dich tust: 

Es ist hart, wenn du jeden Tag trainierst.

Es ist hart, deinen Schmerzen und Beschwerden angepasst einem Therapieplan folgen zu müssen.

Es ist hart, an deiner Schlafsituation zu arbeiten, um wieder besser zur Ruhe kommen und erholsam schlafen zu können.  

Es ist hart, sein Leben nach seinen Regeln und entgegen der gängigen gesellschaftlichen Vorgaben zu leben.

Es ist hart, eine gute Beziehung zu führen.

Es ist hart, sich gesund zu ernähren.

Es ist hart, seine Rituale und Routinen durchzuziehen.


Puh… Jetzt schreibt der Alex hier wieder so neunmalkluges Zeug…

Hier kommt auch gleich der nächste Spruch: Das Leben ist kein Ponyhof. Boah….

Im Ernst: Ich denke, wir sind hier auf diesem Planeten, um Erfahrungen zu machen, die mit uns etwas in unserer Entwicklung bewirken. Und das sind nicht nur schöne Dinge. Deswegen ist es hart. Oft sind es extreme Situationen, die uns zu einem Umdenken oder einer Verhaltensänderung zwingen, die wir sonst nie begonnen hätten.

Und es gibt Unterschiede in der Erfahrung der Konsequenz, die du machst als das Ergebnis deines „hart“, welches du gewählt hast.

Wenn du dich zum Beispiel entscheidest, die 2 Stunden auf dem Sofa Netflix zu schauen, statt in den 2 Stunden etwas für deine persönliche Entwicklung zu tun oder mit deinem Partner ein gutes Gespräch zu führen, dann ist diese Entscheidung auch hart.

Denn dann lebst du mit den Konsequenzen der Entscheidung.

(Weniger persönlicher Erfolg oder weniger Partner-Erfolg, oder wie auch immer ich das nennen soll. Ich denke, du weißt, was ich meine.)

Jede Entscheidung ist hart.

Es ist hart, morgens den Wecker mit einem kräftigen Schlag in den SNOOOZE Modus zu versetzen.

Es ist hart, morgens beim Klingeln des Weckers direkt aufzustehen. Und dann auch noch für einige Minuten Krafttraining zu machen. 

Der Unterschied liegt im Ergebnis, welches Leben du langfristig haben wirst. 

Also wähle dein HART.

Es ist hart, auf meine Ernährung zu achten, wenn so viele Experten da draußen ständig etwas anderes erzählen und ich am allerliebsten sowieso etwas Anderes essen möchte, weil ich einfach ein Genießer-Typ bin. 

Es ist auch hart, von unserem „Gesundheitsminister“ Herrn Lauterbach zu hören, er möchte sogar schon Kindern Cholesterinsenker und andere regulative Medikamente flächendeckend verabreichen, um der immensen ankommenden Welle an Stoffwechselerkrankungen Herr zu werden. Was er meiner Meinung nicht erreichen wird. Und was nur widerspiegelt, wie er und sein Ministerium „ticken“, wie „Gesundheit“ erzeugt werden soll. Präventiv oder kurativ, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.

Es ist auch hart, in der digitalen Welt unsere Kinder zu mehr Bewegung und alternativen Freizeitmöglichkeiten zu begeistern. 

Wir erleben unzählige Momente im Lauf eines Tages, in denen wir jeweils eine Entscheidung für uns oder gegen uns treffen. Und jede Wahl entscheidet über ein „hart“.  

Die Konsequenzen unserer Wahl sind nur verschieden. Dies sollten wir immer wieder präsent haben. 

Wie motiviere ich mich denn nun für ein positives „hart“?

Wenn wir uns die Konsequenzen, also die Resultate vor Augen führen, die mittel- und langfristig damit einhergehen, dann fällt die Wahl sicherlich leichter. 

Ein Beispiel:
Wenn ich permanent vor dem Fernseher versacke und zu wenig Schlaf bekomme, werden mein Körper und mein Gehirn unzureichend regenerieren. Stresshormone gelangen vermehrt sich im Blut. Die Konzentrationsfähigkeit leidet, die körperliche Leistungsfähigkeit ebenso. Ich bekomme hohen Blutdruck. Ich bin morgens zudem unausgeschlafen, habe schlechte Laune, meine Kinder und mein Partner bekommen diese Stimmung ab, das System zu Hause gerät unter Spannung. 
Ebenso meine berufliche „Darbietung“, der Frust darüber steigt, macht mir zusätzlich Stress, usw. und so fort. 

Ein Puzzleteil einer harten negativen Entscheidung kann also harte Folgen nach sich ziehen in vielen anderen Lebensbereichen. 

Den Blick aus der Vogelperspektive zu richten auf das große Ganze und auf die Vorteile in ALLEN anderen Lebensbereichen, die sich ergeben, wenn ich ein anderes „hart“ wähle, macht die Entscheidung sicherlich und hoffentlich leichter. 

Dies soll ein erster Gedankenanstoß sein. Ein System, das mich bei der dauerhaften, sprich täglichen Wahl meines „hart“ unterstützt, folgt in einem weiteren Beitrag.  

Hier kommen wir zum zweiten Thema dieses Beitrags:

Schmerztherapie: Dein tägliches körperliches Training als dein „hart“

Wenn du die Wahl getroffen hast oder davor stehst, regelmäßig deine Muskeln, Gelenke, deinen Kreislauf und all deine körperlichen Systeme zu trainieren, dann kann ich dir hier vielleicht etwas Entspannung in der Wahl der optimalen und effizientesten Übungen bringen. 

Es kommt nicht primär auf die Übungsauswahl an, sondern vielmehr auf das regelmäßige TUN! 

Wissenschaftlich untersucht hat es bei diversen Übungsvergleichen keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Wirkung spezifischer Übungen oder Methoden ergeben, zumindest was das herkömmliche Training der normalen Bevölkerung angeht. Im Spitzensport gibt es durchaus Spezialisierungen, die die letzten Prozente Leistung aus einem Körper kitzeln können. 

Was möchte ich dir damit sagen? 

Führe die Übungen durch, auf die du am meisten Lust hast und wähle die Sportart, auf die du am meisten Lust hast! 

Und vergiss die Experten, die sich mit Aussagen über die ultimative Übung oder Ernährung oder, oder, in den sozialen Medien profilieren wollen oder was auch immer deren Antrieb ist. Sowas habe ich früher auch gemacht. Das sehe ich heute anders und mache es nicht mehr. 

So wie unsere „hart“ – Auswahl durch Emotionen beeinflusst wird, ist es auch mit unserer Sport- oder Übungswahl. Lust auf etwas macht vieles leichter und einfacher in der Bewältigung des „hart“, welches uns guttut! 

In unserer therapeutischen Arbeit in der Physiotherapiepraxis Franz in Gelnhausen wird genau diese Thematik ernst genommen. Wir arbeiten mit motivierenden Anreizen und entwickeln MIT unseren Patienten ein Programm für zu Hause, ohne ihnen Übungen aufzwängen zu wollen, weil diese Vorgehensweise sowieso nicht fruchten würde. Wir haben als Physiotherapeut und Physiotherapeutin die Verantwortung und Möglichkeit, eine positive Grundhaltung in unseren Klienten zu fördern, denn nur dadurch gelingt meiner Meinung ein langfristiger Verhaltenswechsel als Baustein der Schmerztherapie.


Bleibe flexibel, körperlich und im Geiste und hinterfrage alles, was dir täglich erzählt wird. Natürlich auch meine Zeilen. Auseinandersetzung mit Haltungen und Meinungen halten uns geistig flexibel und lehren uns, die Sichtweisen anderer zu verstehen.

Bis zum nächsten Beitrag,

dein Alex 

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